Samstag, 23. Dezember 2017

Album # 2: Blue Moon - Session Outtakes #4


1
Die Narration soll aus einem Holz geschnitzt sein. Dissonanzen werden - wenn möglich - ausgemerzt, zumindest minimiert. Grausamkeiten ungeheuren Ausmaßes sind in Arbeit, die nicht von einem Anflug konträren Denkens gestört zu werden wünschen. Die Eventkultur fährt ganz groß auf, kodiert Verschwendung als nachhaltig und Zynismus als verantwortungsvolle Zurückhaltung. Doch die Sinne wollen perfekt getäuscht sein. Ein schaler Nachgeschmack muss bleiben, die Illusion währt nur kurz. Die erhoffte Transformation bleibt aus.

2
Der Mond geht auf. Es reißt und knurrt in mir. Alles kreischt und rennt von hinnen. Ich presse das Mark aus den Knochen, schlucke die Enttäuschung hinunter und hebe mir das Brüllen für die Staatsgewalt auf. Wenn ihr Mut habt, kommt mich holen. Der Himmel, nichts darunter. Das Gelächter ist vielleicht des Teufels, doch die Leichen, die sind mein. Dem Erdboden gleich. Kehlen drücken, bis die Nähte reißen; ein Wüten, bis die Schwarte kracht.
Dein Schweiß, der klebt mir in den Nüstern. Wittern tu ich dich doch überall. Komm raus, ich kann dich atmen hören.

3
Wir sind Körper im Raum. Alles andere bedeutet einen Scheiß.

 

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen